Was ist so besonders am Hebräischen Alphabet?

Das lebendige Wort
Um das Besondere am Hebräischen Alphabet hervorzuheben ist erst einmal der Zugang über unser „gewöhnliches“ Alphabet hilfreich.
Wenn wir uns fragen, warum ein „A“ ein A ist und ein „B“ ein B und warum ein „Apfel“ A-p-f-e-l heißt und der „Baum“ B-a-u-m kommen wir, ehrlich gesagt, nicht so schnell auf eine passende Antwort und müssten uns sprachwissenschaftlich bemühen es herauszufinden. Wie sich aus den einzelnen Buchstaben Worte zusammengefügt haben, ist für uns kaum noch nachvollziehbar und es hat den Anschein, als ob die Sprache aus ursprünglichen Lautbildungen im Lauf der Evolution entstanden ist. Eine einheitliche Sprache gibt es nicht und Sprachwissenschaftler versuchen die Wurzeln einer Ursprache zurückzuverfolgen.


Die Hebräische Sprache ist eine universelle, kosmische Sprache. Sie ist die Sprache heiliger, kabbalistischer Schriften und entfaltet sich geradezu selbst zu einer Sprache der Schöpfung. Das erste Buch der Bibel beginnt mit den hebräischen Worten Bereshith Bara, was bedeutet: „Am Anfang war das Wort.“ Über diesen einen Satz zu Beginn der Bibel können wir sehr viel nachdenken. Kann die Welt durch ein Wort entstanden sein? Wahrheit oder Märchen? Was ist Sprache? Kommen wir dieser Frage auf die Spur.


Mit Sprache kommunizieren wir nicht nur, sondern programmieren und beeinflussen uns pausenlos gegenseitig. Sprache kleidet unsere Gedanken und Gefühle. Könnten wir uns ohne Sprache entwickelt haben? Aus der Gehirnforschung ist bekannt, dass unser Gehirn vor allem zuerst mit Bildern arbeitet. Die Hebräische Sprache basiert nicht nur auf verschiedenen Buchstaben, sondern auch auf Bildern. Jeder Buchstabe ist mit einem Symbol verknüpft und erzählt seine Geschichte. Vom ersten bis zu dem letzten der 22 hebräischen Buchstaben entfaltet sich das Hebräische Alphabet wie eine große zusammenhängende Kette in unserem Bewusstsein.


Die Auseinandersetzung mit einem einzigen Buchstaben führt uns in immer tiefere Ebenen des Bewusstseins. Wenn wir ein „A“ sehen ist es „nur“ ein A. Das Erscheinungsbild des Buchstabens A ist uns bekannt, doch es erzählt uns wenig. Ein א Aleph dagegen erzählt uns „alles“. Viele Aspekte der Schöpfung liegen bereits in dem ersten Buchstaben des Hebräischen Alphabets verborgen, doch beginnt die Schöpfungsgeschichte selbst mit dem zweiten hebräischen Buchstaben, dem Beth (Bereshit Bara). Aus der ursprünglichen Einheit, dem ersten „stummen“ Laut, der mehr wie ein Atem ist, entsteht ein Klang. Und hinter dem Klang stehen Farben und Frequenzen.


Jeder Buchstabe trägt einen eigenen Namen, hinter jedem Buchstaben steht ein Bild und jedem Buchstaben wird ein Zahlenwert zugeordnet, der nicht nur quantitativ ist wie die einfache Anordnung bzw. Nummerierung des lateinischen Alphabets von A-Z bzw. von 1-26. Das Aleph wird als erster Buchstaben zwar mit der 1 gleichgesetzt, doch trägt es ausgeschrieben als Name den Wert 111. Aus dem Symbol und den Zahlen ergeben sich viele weitere Verknüpfungen und die kreative Auseinandersetzung mit Sprache gestaltet sich sehr facettenreich.


Das Hebräische Alphabet ist im Grunde eine reine Konsonantensprache. Die einzelnen Konsonanten sind Laute, die eigentlich nicht als Worte ausgesprochen werden können. Nur durch die Verbindung von bestimmten Buchstaben mit Vokabeln wurde die hebräische Sprache für uns Menschen lebendig. Die 22 Buchstaben, die aus Konsonanten bestehen bilden sozusagen eine Sprachmatrix. Dadurch, dass unterschiedliche Buchstaben verschiedene Konsonanten oder Vokale sein können, entstehen Worte, die gleich geschrieben, aber anders ausgesprochen werden. Der „Lesende“, der sich mit der ursprünglichen hebräischen Sprache befasst, muss mit der Bedeutung der Symbolik und der Zahlenbetrachtung vertraut sein. Es gibt nur wenige Kabbalisten, die die ursprüngliche Bedeutung „richtig“ interpretieren können.


Die Beschäftigung mit hebräischen Buchstaben kann für uns sehr fruchtbar sein. Wir können unser Gehirn synchronisieren und unser Bewusstsein schulen. Die hebräische Sprache offenbart sich wie ein Code, der in uns zu wirken beginnt. Kommen wir zurück zur Genesis, wo es weiter heißt: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ Können wir ermessen, welche Wirkung das Hebräische Alphabet tatsächlich auf uns haben kann? Können wir uns vorstellen, dass die kosmischen Buchstaben als geladene Licht-Piktogramme kosmische Informationen in sich tragen? Hinter jedem Buchstaben steht ein Wesen, mit dem wir uns verbinden können. Die Kraft, die hinter den Heiligen Namen steht ist um ein Vielfaches höher. Kennen wir ihre hebräischen Buchstaben, können wir sie visualisieren, sprechen und ihre Zahlen betrachten. Die Gematria (der Zahlenwert) eines Namens ist gleich der lebendigen, mathematischen Frequenz, auf die wir unser Bewusstsein legen können, um uns zu verbinden.