Die kabbalistische Geschichte von Jakob und Josef, inneres und äußeres Rad

Der Weg von der Evolutionswelt zum Bewusstseins-Licht


Es ist sehr spannend, die biblische Geschichte von Joseph und Jakob kabbalistisch zu erforschen. In unserer Kabbalah-Forschung spielt Joseph, der letzte Sohn Jakobs, eine wichtige Rolle. Damit beginnt eine geheimnisvolle Reise in die Geschichte des "Volks Israel". Jakob ist nach Abraham, dem „Vater vieler Völker“ und Isaak einer der Drei Urväter der Bibelgeschichte. Sein Name bedeutet „Fersenhalter“ und er wird zum Vater der 12 Stämme Israels. Doch erst im Verlauf seiner Entwicklung wird sein Name umgewandelt von Jakob in ISRAEL, dem „Gotteskämpfer“.


Wir können die Geschichte von Josef und Jakob aus kabbalistischer Sicht interpretieren. Sie soll ein Kontinuum bzw. eine Kette aufbauen, um „das Verborgene“ in Erscheinung zu bringen. Joseph hat mit dem inneren Licht zu tun. Er bringt das Verborgene nach außen, vom Göttlichen Vater-Jahweh zum physischen Vater Jakob, dem Vater der 12 Stämme.


In diesem Teil betrachten wir vor allem den Namen Joseph kabbalistisch und ziehen eine entscheidende, biblisch-kabbalistische Verknüpfung zu dem Namen Jakob. Auf Hebräisch werden die Namen Josef und Jakob folgendermaßen geschrieben: יוֹסֵף bzw. יעקב Es bildet die Basis für weitere, noch folgende Bezüge. Im ersten Moment ist es vielleicht nicht sofort nachvollziehbar, aber die Zusammenhänge werden nach und nach erkennbar.


Das Jod, der erste Buchstabe im Namen Josephs, trägt den Zahlenwert 10 bzw. repräsentiert es die 1, das Aleph, dem eine Null zugefügt wird. Das Aleph selbst liegt im Verborgenen, sogar lautlos, als der sich entfaltende Gott Jahweh mit seinem Gematria-Wert 26 (JHWH). Der Buchstabe Aleph ist bildlich betrachtet (bitte selbst nachschauen) wie ein Jod oben und ein Jod unten, die durch den Haken Waw verbunden sind (10-6-10= 26).
Das Jod selbst ist der kleinste Buchstabe und als solcher in seiner Form mit jedem anderen nebräischen Buchstaben verbunden. Das „Jodgitter“ können wir als das kleinste Schöpfungsgitter auffassen, das alle Schöpfungen durchzieht und kontrolliert.
Das Jod selbst trägt wie bereits erwähnt die Zahl 10, die den Lebensbaum der 10 Sephiroth repräsentiert. Dieser Baum ist in seiner Entwicklung jedoch zunächst „nur“ wie ein göttlicher Embryo.
Durch das Vaw ו, den Haken (Zahlenwert 6) wird der Embryo Gottes in den Kreislauf des Lebens, in Samech (Zahlenwert 60) geschickt. Das Vaw repräsentiert als Zahl eine 6, das Sinnbild für die Entropie-Spirale des Lebens, die herabkommt. Das Samech versinnbildlicht die Schlange bzw. den Kreislauf des Lebens.


Samech repräsentiert den Kreislauf als Inkarnation-Programm des irdischen Lebens. Samech ist, rein bildlich betrachtet, die sich in den Schwanz beißende Schlange. Der Karma-Kreislauf bedeutet sterben und wiedergeboren werden in das alte Programm. Das Samech bildet demnach die Karma-Schwelle, die wir Menschen durchbrechen müssen, um wieder in den höheren Kreislauf zurück zu gelangen bzw. in ein neues Programm von Leben ohne Sterben zu gehen.


Wir Menschen stehen als „Jakob“ vor der Schwelle Samech im Namen Josephs, dem Sohn des Jakob. Der letzte Buchstabe, das Pe, ist ein Symbol für den Mund. Dieses Symbol führt aus den geschlossenen Kreis, öffnet den Kreislauf des Lebens und bildet die eine Spirale des Aufstiegs!


Der Übergang von Joseph zu Jakob
Jakob יעקב ist der Vater von Joseph יוסף. Jakob repräsentiert die Evolutionswelt des Menschen, das „äußere Rad“. Joseph wird als das „innere Rad“ des Bewusstseins-Licht betrachtet. Der letzte Buchstabe Pe (ף) in Josephs Namen trägt den Zahlenwert 80. Die ersten zwei Buchstaben in Jakobs Namen, das Jod (י) und das Ajin (ע) ergeben ebenfalls zusammen die Summe 80. Die „8“ symbolisiert rein bildlich wiederrum zwei ineinander übergehende Kreise als Zeichen der Unendlichkeit. Der Weg, wie wir Menschen diesen Übergang erreichen können, geht über den Mund, über die Sprache, die uns und unsere Gene codiert.