
Wetterphänomene in Deutschland: Schafskälte und Eisheilige
Nachdem im Winter des letzten Jahres 2023 das Wasser den Norden von Deutschland überschwemmt hat, war seit Mitte Mai 2024 der Süden Deutschlands stark betroffen. Am schlimmsten war es im Saarland, Baden Württemberg und Bayern. Die Region des Bodensees war stark betroffen und Gebiete, wo große Flüsse ineinander fließen. So, wie in Passau die wasserreichen Flüsse, Donau, Inn und Ilz zusammenfließen.
Dazu kommt eine Kältephase in ganz Deutschland, die Schafskälte genannt wird. Sie entsteht durch die unterschiedliche schnelle Erwärmung von Landmassen ( im Juni schon hoch ) und Meerwasser ( noch relativ kalt ). Diese Kälte gibt es zwischen dem 4. - 20. Juni, mit dem Höhepunkt vom 10. -12. Juni. Die Luft ist dabei unterdurchschnittlich kalt (80% kälter) und der Niederschlag mit 55% höher als der Durchschnitt. Da normalerweise die Schafe von Mitte Mai bis Anfang Juni geschoren werden, frieren sie bei diesem Kälteeinbruch. So kam der Name Schafskälte zustande.
Im vergangenen Monat Mai gab es vom 11. -15. 5. die sogenannten Eisheiligen. Die Eisheiligen oder Eismänner waren Bischöfe und / oder Märtyrer aus der katholischen Kirche des 4. und 5. Jahrhunderts. Ihre Namen sind: Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia, auch die kalte Sophie genannt. Sie ist die einzige Frau unter den Eisheiligen und wurde um eine gute Ernte angerufen. Sie alle haben - wie in der katholischen Kirche üblich - ihre Namenstage vom 11. bis 15. Mai. Man geht davon aus, dass diese Regel in der "Kleinen Eiszeit" in Deutschland entstanden ist. Seitdem hat sich das Klima wieder erwärmt und die Kälteeinbrüche im Mai sind seltener und weniger streng geworden. Auch bei den Eisheiligen ist die starke Sonneneinstrahlung auf das Land größer als auf dem Meer, und führt zu dem Kälteeinbruch.
Die Kleine Eiszeit wird in die Zeit von etwa 1600 bis 1750 datiert. In der Nordhemisphäre gab es unterdurchschnittliche Temperaturen. Verantwortlich dafür waren Vulkanausbrüche in den Tropen.
Während wir hier in Deutschland gerade die Kälteeinbrüche erleben, ist es in Ländern, wie Griechenland und Türkei mit 40° -45° viel zu heiß. Mit unserer Wetterstation beobachten wir weiter das Wetter und bitten um Ausgleich der Wetterextreme - sowohl für die Landwirtschaft als auch für uns Menschen. Danke!