Megiddo, eine geographische Botschaft
Megiddo ist der Ort in der Bibel der für Krieg und Frieden steht.
Krieg und Frieden beschreibt die Dualität unserer Existenz auf dieser Erde. Im Zeitalter der Globalisierung können wir überblicken, wie diese Polarität rund um unseren Planeten wirkt, das Leben bestimmt. Es ist überflüssig, mit Beispielen diesen Kampf zu beschreiben. Jeder Mensch erfährt dieses Spannungsfeld in seiner nächsten Umgebung, wie dem der Gesellschaft, Familie und im eigenen Körper und eigenen Denken. Vom Großen zum Kleinen, von Makro zu Mikro erleben wir die Auswirkungen dieser Auseinandersetzung.
Dem gegenüber steht die Botschaft der Bibel. In der Offenbarung des Johannes wird uns auch ein Ort genannt an dem sich die Entscheidung zwischen Krieg und Frieden auf dieser Erde manifestieren wird:
Megiddo in Israel. Er wird auch Har- Magedon genannt ( Off.16/16 ).
Dieser Ort ist im Moment in aller Munde, da viele Menschen glauben, das Megiddo mit dem Jahr 2012 in Verbindung steht. In diesem Jahr soll sich etwas Wichtiges ereignen. Einige Menschen glauben, das die Welt unter geht.
Im Herbst des vergangen Jahres habe ich, als Mitglied einer Gruppe Israel besucht. Neben vielen anderen Orten war Megiddo eins der Reiseziele. Wir wollten am Ort selbst sehen, hören und fühlen, was er uns sagt, welche Gedanken er fördert, welche Botschaft die Steine sprechen.
Megiddo liegt am Ende des Karmel-Gebirges und ragt wie eine Kuppel aus der Ebene. Um zum Zentrum der alten Stadt zu kommen, muss man den Hügel hinaufgehen. Unten am Tor steht Tell Megiddo, Berg Megiddo. Es ist ein Aufstieg.
Meine Gedanken schweifen während ich die Siedlungsschichten hinaufsteige. Ich stelle mir vor, über vergangene Zeit zu gehen. Hier also haben die vielen Kämpfe stattgefunden, wovon die Bibel spricht. In dem ich weiter schreite steige ich über die Steine der Vergangenheit immer höher. Im Gehen beginne ich das Bild zu begreifen. Erhebe dich über die vergangene Zeit.
Was hält mich denn an der Vergangenheit, was macht das Spannungsfeld von Krieg und Frieden so schwer. Es ist ein Gefühl der Ohnmacht. War es nicht immer so? Wenn ich die Geschichte der Menschheit betrachte so habe ich allen Grund zur Annahme, das es sich auch in der Zukunft nicht ändern wird. Hinzu kommt, das mir bewusst wird, das genau in diesem Moment wo ich hinaufgehe das Gleiche, der Kampf der Gedanken um diese Frage in mir stattfindet. Wieder Krieg und die Suche nach Frieden. Wenn ich weiter diesen Gedanken folge, bleibe ich im dualen Spannungsfeld, bin ein Gefangener der Dualität.
Für einen Moment bleibe ich stehen, schaue auf den Weg der noch vor mir liegt. Die Sonne taucht Alles in ein hell-ocker strahlendes Licht. Es ist sehr warm.
Ich spüre, wie mich meine Gedanken emotional verschließen. Sie versperren meine Wahrnehmung des Ortes. Ich beschließe, dieses Gefühl loszulassen, besinne mich ganz auf die Strecke des Berges, die noch vor mir liegt, gehe weiter.
Es kommt ein unbeschreibliches Gefühl, im wahrsten Sinne des Wortes. Gehen durch hellocker, gleißendes Licht. Oben lasse ich mich im Schatten eine der immer grünen Dattelpalmen nieder.
Von der Höhe aus hat man einen wunderschönen Blick in die Landschaft der Jesreel-Ebene. Man kann weit in das Land schauen. Meine Augen ruhen in der enormen Weite der Ebene. Nach einiger Zeit wende ich mich wieder der näheren Umgebung zu. Rings herum Spuren der Ausgrabungen. Schächte, Mauerreste, wieder aufgebaute Mauern um Umrisse kenntlich zu machen. Immer wieder wachsen Dattelpalmen, spenden Schatten, den man hier in der Mittagszeit gut gebrauchen kann.
Hier also, in dieser Umgebung, haben sich die kriegerischen Auseinandersetzungen, von denen die Bibel spricht, zugetragen, soll sich der Offenbarung zu Folge die Wiederkunft des Christus ereignen. Ich versuche eine Verbindung herzustellen zwischen den Aussagen der Bibel und der Landschaft um mich herum. Es ist nicht Zufall, das die Bibel diesen Ort und seine Umgebung als Schauplatz wählt. Sie gebraucht Megiddo und seine Umgebung als geographische Botschaft. Es ist ein Bild, wie ein Gemälde. Seine Betrachtung könnte mir helfen die Botschaft der Bibel besser zu verstehen.
Mein Blick geht zurück in die Weite der Jesreel Ebene. Man kann von hier oben sehr früh sehen, was und wer kommt. Es ist ein Blick in die Zukunft. In diesem Moment, Jetzt in der Gegenwart kann ich Vergangenheit und Zukunft erleben. Megiddo hat also etwas mit Zeit zu tun. Ein idealer Ort wo es möglich ist, die Vibrationen vergangener Zeiten, die in den Steinen programmiert sind, mit einer Zukunft zu verbinden.
Jesre bedeutet auf hebräisch fruchtbar machen, El ist ein Wort für Gott. Gott macht fruchtbar, das ist der Name der Ebene mit dem weiten Ausblick. Sie veranschaulicht Weite, öffnet einen Raum.
365000 Quadratkilometer groß ist ihre Fläche. Wieder ein Hinweis auf Zeit. Das Jahr hat 365 Tage. Megiddo eine Stadt in der Jesreel-Ebene, eine Stadt in Raum und Zeit, Schauplatz von Krieg und Frieden.
Auch Raum und Zeit sind ein duales Spannungsfeld. Man könnte sagen das die Jesreel-Ebene für die Felder und Äcker steht, bestellt mit Raum und Zeit, Krieg und Frieden. Und Gott macht diese Saat fruchtbar.
In Richtung Nord-Osten ist der Berg Tabor zu sehen. Welche Frucht reift auf diesem Berg in der Jesreel-Ebene?
„ Und er wurde vor ihnen umgestaltet, und sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine äußeren Kleider wurden glänzend wie das Licht“. (Matt. 17/2)
Jesus erschien den Jüngern auf diesem Berg im Lichtkörper. Über diese Möglichkeit der Verwandlung sollten sie schweigen, bis das der „Menschensohn“ wieder auferstanden ist. (Matt. 17/9)
Ein Körper verwandelt in Licht, das ist die Botschaft dieses Bildes, das ich von Megiddo aus sehen kann. Die Kirche, die über dem Ort der Verklärung gebaut wurde, ist gut zu erkennen.
Und das ist eine zukünftige Erwartung. Denn Jesus Christus soll laut der Offenbarung hier in Megiddo erscheinen. Wird er im Lichtkörper wieder auf der Erde wandeln? Ist der Lichtkörper eine Frucht Gottes, bildhaft gesät in der Jesreel-Ebene auf dem Berg Tabor? Sollte es möglich sein das auch wir ihn empfangen können?
Nach dem Aufstieg, dem weiten Raum der Ebene, ist der Lichtkörper die dritte Botschaft hier in Megiddo.
Wann wird Jesus Christus kommen? Genaueres sagt uns die Bibel nicht, aber über das „Wie“ macht sie eine Aussage.
„Siehe! Ich komme wie ein Dieb. Glücklich ist, wer wach bleibt... .“ (Off.16/15).
Ein Dieb möchte nicht entdeckt werden, er kommt möglichst leise. Er will nicht gesehen und gehört werden. Dieses Bild, was Jesus Christus gebraucht, sagt etwas über die Anforderungen an unsere Sinne. Wir können uns glücklich schätzen, uns freuen, wenn wir wach bleiben damit wir sein Kommen nicht verpassen.
Und Megiddo gibt die Antwort. Von hier oben kann man gut sehen, wer sich dem Ort nähert. Um die Ankunft des Messias nicht zu verpassen, ist es gut eine erhöhte Position zu haben.
Das bedeutet für mich, sich aus den alltäglichen dualen Denken und den daraus folgenden Handlungen zu erheben. Und wie mache ich das? Indem ich zum bewussten Beobachter meines Lebens werde, mich erhebe aus den Ruinenfeld meiner gedanklichen Konflikte, die Gedanken öffne für einen weiten Raum. Dann beginnt die Frucht zu reifen, macht Gott fruchtbar.
Mein Blick fällt auf die orangen Früchte der Dattelpalme. Und in mir wächst eine Vorstellung wie es geschehen könnte. Dattelpalmen haben männliche und weibliche Blüten. Der Wind, hebraeisch Ruach, führt ihre Kräfte und Energien zusammen, hebt ihr getrennt-Sein auf, lässt herrliche Dattelfrüchte reifen.
Es ist der Wind, der vereint, es ist der Geist Gottes der durch Raum und Zeit wandelt.
So wandelt sich auch in mir das Bild über Megiddo. Das Endzeit-Bild wird zu Freude über Bilder des Aufstiegs, der Ausdehnung, Geist-Erfahrung und des Lichtkörpers.
Die innere Freude wandelt die orangenen Dattelfrüchte in funkelndes Gold. Und ich lasse es strömen in die Jesreel-Ebene.
Ein Gedanke beginnt sich in mir zu festigen. Warte nicht auf die äußerlichen Bilder der Ankunft des Messias. Er kann schon jetzt hier in diesem Moment durch die geographischen Bilder von Megiddo zu mir kommen.
„ Und der Geist und die Braut sagen fortwährend: Komm!“ Und jeder, der es hört sage „ Komm!“ Und jeder, den dürstet, komme, jeder der wünscht, nehme Wasser des Lebens kostenfrei. „ ( Off. 22/17 )