
Das Abendmahl
Bevor die Passion Jesu beginnt, begeht er mit seinen Jüngern das Passah-Fest. Die Juden feiern das Passah-Fest zum Andenken an den Auszug aus Ägypten. Der Ablauf der Feier orientiert sich an einer festen Ordnung, hebräisch „seder“ . Neben der Schächtung eines einjährigen fehlerlosen Lammes, dessen Blut an die Türpfosten des Hauses mit einem Ysop-Zweig verstrichen werden, gehören zum späteren Mahl das Reichen von 4 Bechern mit Wein. Sie sind verbunden mit den vier Verheissungen Jahweh`s gegenüber seinem Volk Israel. ( 2. Mos. 6/6-7 ).
Ich werde euch herausführen
Ich werde euch aus ihrer Arbeit erretten
3.Ich werde euch erlösen mit ausgestrecktem Arm und durch große Gerichte
Und ich will euch mir zum Volk annehmen und will euer Gott sein.
Diese Verheissungen betreffen das Volk Gottes, Israel.
Dies ist der gedankliche, spirituelle und rituelle Hintergrund für das PassahFest. Die Überlieferung des Evangeliums besonders der Bericht über das Abendmahl, zeigt was Jesus veränderte. ( Lukas 22/ 7-8 und 13-20 ).
Als der 3. Becher, das Symbol der Verheissung auf Erlösung, gereicht wird, spricht Jesus die zusätzlichen überlieferten Worte des Evangeliums. Die wurden gesprochen, bevor das dazu rituell gehörige ungesäuertes Brot, das Lammfleisch und bittere Kräuter und Gemüse gereicht wurden.
Das Passah-Fest wird zum Andenken an die Befreiung des Volkes Israel aus der ägyptischen Knechtschaft gefeiert. Ägypten steht für die materielle Welt. Durch Moses führt Jahweh das Volk aus der Knechtschaft. Und Moses teilt die Wasser des roten Meeres mit seinem ausgestreckten Arm. Der ausgestreckte Arm wird zum Symbol des Heiles. Er macht den Weg frei um den Ägyptern, der materiellen Welt, zu entkommen. Wenn man die Geschichte der Bücher Mose weiter ließt, so handeln sie vom Auszug und der Wanderung durch die Wüste, vom ständigen Zweifeln des Volkes Israel am richtigen Weg. Moses empfängt darum die 10 Gebote und legt die Grundlagen des Gesetzes, wie man Jahweh begegnen kann. Interessant ist in diesem Zusammenhang der Name des 2. Buches Moses. Es wird Exodus genannt und ist ein Wort aus der lateinischen Sprache. Exodus heißt Auszug. Zur Zeit Jesu wurde das Buch aber nicht mit Exodus bezeichnet sondern mit dem hebräischen Wort Shemot.
Dieses Wort hat zwei Bedeutungen. Es heißt Auszug und Name. Das ist das Bewusstsein der Jünger als sie mit Jesus das Passah-Mahl feiern. Es geht nicht nur um den Auszug aus Ägypten, sondern auch um den Namen des Gottes der das alles möglich macht. Und das ist der eigentliche Berührungspunkt wenn Jesus beim dritten Becher des Passah-Mahls die Feier zu seinem Gedächtnis an sein Leiden einsetzt. Mit seinem Leiden zeigt er den Weg zum Vater. Und der geht über den Namen Jahweh, JHWH und ist untrennbar mit seinem Sohn, der zum Christus wurde, verbunden.
Und was er dort einsetzt ist ein Mysterium, dessen Geheimnis wohl nie umfassend beschrieben werden kann.
Er zeigt den persönlichen Weg zu Jahweh, über Gehorsam, Dienst und vor allem Liebe. Er spiegelt die Liebe Jahwehs und wird selbst zum Vermittler dieser Liebe. Jesus verbindet den Wein des dritten Bechers mit seinem Blut, das ungesäuerte Brot mit seinem Leib. Er fordert seine Jünger auf, an seine Worte und Passion zu denken, wenn sie das nächste Mal das Passah-Fest feiern. Brot und Wein stehen für Transformation. Beides entsteht durch mehrere Wandlungsprozesse. Was Jesus dort initiiert ist ein Zeit-Programm. Zeit ist Merkabah. Bis Brot und Wein entstanden sind, vergeht Zeit. Aber es entsteht noch ein weiteres Zeitprogramm, das mit den Kosmos verbunden ist. Der Zeitpunkt der Passion ist mit dem ersten Frühlingsvollmond im jüdischen Monat Nissan verbunden. Die Juden richteten sich nach dem Mondkalender. Bis zum nächsten Frühlingsvollmond durchläuft der Mond 13 Phasen, wo er zu- und abnimmt. Zeit innerhalb einer Zeit, Monate und Jahr. Vergangenheit Gegenwart und Zukunft.
Der Mond leuchtet nicht von sich selbst aus. Er wird von der Sonne angestrahlt, also von einem anderen Himmelskörper zum Leuchten gebracht. Dieses Bild leitet über zum Namen Jahweh. Leuchten durch den Namen des Vaters.
Das sind nur einige Aspekte über die Liebe Jahweh`s. Ich habe das Gefühl, je länger man darüber nachdenkt, um so mehr Beispiele kann man finden. Übergeordnete und ganz Persönliche.
Und das verwirklicht Jesus durch Gehorsam und Dienst am und für den Vater. Beim Chanukka-Fest wird die mittlere Kerze als Diener bezeichnet. Dienst, das ist Chanukka, die Einweihung in das Bewusstsein Christi. Und Brot und Wein, das sind die Zeichen des Melchizedek.